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Elternzeit optimal nutzen: Rechte, Möglichkeiten und Entscheidungshilfe

Elternzeit optimal nutzen: Rechte, Möglichkeiten und Entscheidungshilfe

Das Wichtigste in Kürze

Wie lange bekommt man in der Elternzeit Geld?

Das Elterngeld wird grundsätzlich für 12 Monate gezahlt, kann aber unter bestimmten Bedingungen auf bis zu 14 Monate verlängert werden. Mehr über das Elterngeld liest Du hier…

Wer bezahlt die Elternzeit von drei Jahren?

Das Elterngeld wird in der Regel für 12 bis 14 Monate vom Staat bezahlt, für den Rest der Zeit erhält man keine staatliche Unterstützung, es sei denn, man erfüllt die Voraussetzungen für andere Leistungen, wie z.B. das Kindergeld.

Welche Modelle von Elternzeit gibt es?

Es gibt verschiedene Modelle der Elternzeit, darunter das klassische Modell, das Partnerschaftsmodell und das Blockmodell. Hier kannst Du alles im Detail nachlesen…

Die Elternzeit ist ein wertvoller und wichtiger Abschnitt im Leben junger Eltern. Sie bietet Dir die Möglichkeit, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder ganz auszusetzen, um mehr Zeit mit Deinem Kind zu verbringen und Dich auf Deine neue Rolle als Elternteil zu konzentrieren.

Aber die Planung und Durchführung der Elternzeit kann verwirrend sein, besonders wenn es Dein erstes Kind ist. Deshalb haben wir diesen umfassenden Leitfaden zusammengestellt, der Dir bei der Planung Deiner Elternzeit helfen soll.

Was ist Elternzeit und wer hat Anspruch darauf?

Die Elternzeit kann pro Kind drei Jahre betragen.

Die Elternzeit ist eine gesetzlich verankerte Leistung, die es Dir ermöglicht, Deine beruflichen Verpflichtungen zugunsten der Kindererziehung für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen. In Deutschland hat jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer, unabhängig von der Art des Beschäftigungsverhältnisses, einen Rechtsanspruch auf Elternzeit. Diese Regelung gilt sowohl für Mütter als auch für Väter, d.h. beide Elternteile haben die Möglichkeit, diese Leistung in Anspruch zu nehmen.

Die Elternzeit kann bis zu drei Jahre pro Kind in Anspruch genommen werden. Sie kann von der Geburt bis zum achten Lebensjahr des Kindes in Anspruch genommen werden.

Interessant ist, dass Du Dich nicht für die gesamte Zeit auf einmal festlegen musst. Du kannst Deine Elternzeit in bis zu drei Abschnitte aufteilen. Das gibt Dir mehr Flexibilität bei der Planung Deiner Elternzeit.

Wie beantrage ich Elternzeit?

Die Beantragung von Elternzeit ist in Deutschland relativ unkompliziert. Es muss lediglich ein schriftlicher Antrag an den Arbeitgeber gestellt werden. Dieser Antrag muss mindestens sieben Wochen vor dem geplanten Beginn der Elternzeit eingegangen sein.

In Deinem Antrag solltest Du für jedes Jahr den geplanten Beginn und das geplante Ende der Elternzeit angeben. Bitte beachte, dass Du Deine Elternzeit in bis zu drei Abschnitte aufteilen kannst und für jeden Abschnitt einen gesonderten Antrag stellen musst.

Hinweis: Nach Eingang Deines Antrags hat Dein Arbeitgeber keinen Einfluss mehr auf Deine Entscheidung – Elternzeit ist ein gesetzlich verankertes Recht.

Was passiert mit meinem Arbeitsplatz während der Elternzeit?

Eine der größten Sorgen von Eltern ist die Frage, was mit ihrem Arbeitsplatz während der Elternzeit passiert. Die gute Nachricht ist, dass Dein Arbeitsvertrag während der Elternzeit bestehen bleibt. Das bedeutet, dass Du nach der Elternzeit an Deinen alten oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz zurückkehren kannst.

Außerdem bist Du während der Elternzeit vor Kündigung geschützt. Dieser Schutz beginnt mit dem Antrag auf Elternzeit und endet erst mit dem Ende der Elternzeit.

Finanzielle Aspekte der Elternzeit: Elterngeld

Das Elterngeld ist eine staatliche Leistung, die den Einkommensverlust während der Elternzeit ausgleichen soll. Es wird für maximal 12 Monate gezahlt, kann aber auf 14 Monate verlängert werden, wenn beide Elternteile Elternzeit nehmen.

Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach Deinem Nettoeinkommen vor der Geburt des Kindes: Zwischen 65 bis 100% dieses Betrags. Es beträgt Minimum 300 Euro und Maximum 1.800 Euro pro Monat. Wenn Du mehrere Kinder gleichzeitig bekommst, erhöht sich das Elterngeld für jedes weitere Kind um 300 Euro.

Neben dem klassischen Elterngeld gibt es das Elterngeld Plus. Das Elterngeld Plus bietet die Möglichkeit, Elterngeld über einen längeren Zeitraum zu beziehen, wenn man in Teilzeit arbeitet. Es beträgt die Hälfte des regulären Elterngeldes, wird aber doppelt so lange gezahlt. So kannst Du zum Beispiel 24 Monate Elterngeld Plus statt 12 Monate reguläres Elterngeld beziehen.

Das Elterngeld ist nach oben und unten begrenzt. Das bedeutet, dass Du mindestens 300 Euro pro Monat erhältst, auch wenn Dein Einkommen vor der Geburt des Kindes niedriger war. Umgekehrt erhältst Du maximal 1.800 Euro pro Monat, auch wenn Dein Einkommen vor der Geburt des Kindes höher war.

Der Antrag auf Elterngeld wird bei der Elterngeldstelle Deines Bundeslandes gestellt. Der Antrag muss schriftlich gestellt werden und sollte möglichst bald nach der Geburt des Kindes erfolgen, da das Elterngeld rückwirkend nur für die letzten drei Monate vor Antragstellung gezahlt wird.

Achtung: Das Elterngeld wird rückwirkend nur für die letzten drei Monate vor der Antragstellung gezahlt. Reiche Deinen Antrag also rechtzeitig ein!

Elternzeit und Arbeit – von Teilzeitarbeit über Selbstständige

In der Elternzeit solltest Du nicht arbeiten – Teilzeit ist aber möglich.

Teilzeitarbeit während der Elternzeit

Während der Elternzeit kannst Du auch in Teilzeit arbeiten. So kannst Du weiterhin Geld verdienen und gleichzeitig Zeit mit Deinem Kind verbringen. Du kannst bis zu 30 Stunden pro Woche arbeiten, entweder bei Deinem bisherigen Arbeitgeber oder bei einem neuen.

Die Entscheidung, während der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten, sollte gut überlegt sein, da sie sich auf die Höhe des Elterngeldes auswirkt. Der Verdienst aus der Teilzeitarbeit wird vom Elterngeld abgezogen.

Entscheidest Du Dich für die Teilzeitarbeit während der Elternzeit, musst Deinem Arbeitgeber mitteilen, dass Du Teilzeit arbeiten möchtest. Diese Mitteilung muss spätestens sieben Wochen vor Beginn der Teilzeitarbeit erfolgen. Den Umfang der gewünschten Arbeitszeit und den Beginn der Teilzeitarbeit musst Du in Deiner Mitteilung angeben.

Wichtig ist auch, dass Dein Arbeitgeber Deinen Wunsch nach Teilzeitarbeit nicht ohne weiteres ablehnen kann. Er kann Deine Teilzeitarbeit nur ablehnen, wenn dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Was genau als „dringender betrieblicher Grund“ gilt, hängt vom Einzelfall ab und kann daher nicht pauschal festgelegt werden.

Hinweis: Lehnt der Arbeitgeber den Teilzeitwunsch ab, ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen.

Elternzeit für Selbständige und Freiberufler

Die Regelungen zur Elternzeit gelten in erster Linie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Aber auch wenn Du selbstständig oder freiberuflich tätig bist, hast Du Anspruch auf Elterngeld. Der Anspruch auf Elterngeld ist nicht an die Arbeitgebereigenschaft gebunden. Als Selbstständiger oder Freiberufler musst Du lediglich nachweisen, dass Du Deine Erwerbstätigkeit während der Elternzeit auf maximal 30 Stunden pro Woche reduzierst.

Rückkehr zur Vollzeitarbeit

Auch wenn es sich während der Elternzeit so anfühlt, als würde sie nie enden, ist es wichtig, auch an die Zeit danach zu denken. Möchtest Du nach der Elternzeit wieder Vollzeit arbeiten, musst Du dies Deinem Arbeitgeber spätestens drei Monate vor Ende mitteilen. Dein Arbeitgeber ist dann verpflichtet, Dir Deinen früheren oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz anzubieten.

Elternzeitmodelle: Möglichkeiten und Überlegungen

Es gibt immer mehr Väter, die mittlerweile mehr Elternzeit nehmen.

Die Elternzeit ist flexibel gestaltet, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebenssituationen von Familien gerecht zu werden. Es gibt verschiedene Modelle, wie die Elternzeit gestaltet werden kann. Im Folgenden werden die gängigsten Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt.

1. Klassisches Modell

Beim klassischen Modell geht ein Elternteil direkt nach der Geburt des Kindes in Elternzeit. In der Regel ist das die Mutter, es kann aber auch der Vater sein. Bei diesem Modell dauert die Elternzeit in der Regel ein Jahr, kann aber auch bis zu drei Jahre dauern.

Die Vorteile: Dieses Modell ermöglicht es Dir, Dich in den ersten Lebensmonaten intensiv um Dein Kind zu kümmern und eine starke Bindung aufzubauen. Außerdem kannst Du Dich voll und ganz auf die Bedürfnisse Deines Kindes konzentrieren, ohne den Stress von Beruf und Familie gleichzeitig bewältigen zu müssen.

Nachteile: Eine längere Auszeit vom Beruf kann sich auf Deine Karriere auswirken. Außerdem kann der Übergang von einer Vollzeitbeschäftigung zur Vollzeitbetreuung eines Kindes eine große Herausforderung darstellen.

2. Partnerschaftsmodell

Beim Partnerschaftsmodell teilen sich beide Elternteile die Elternzeit. Sie können gleichzeitig oder nacheinander in Elternzeit gehen. Das Elterngeld Plus unterstützt dieses Modell, indem es den Elterngeldbezug streckt, wenn beide Elternteile gleichzeitig in Teilzeit arbeiten.

Vorteile: Dieses Modell ermöglicht es beiden Elternteilen, eine enge Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und sich die Betreuungsaufgaben gleichberechtigt zu teilen. Außerdem bietet es eine größere finanzielle Sicherheit, da beide Elternteile weiterhin ein Teilzeitgehalt beziehen.

Nachteile: Die Koordination von zwei Teilzeitjobs kann eine Herausforderung sein. Außerdem kann es zu Konflikten kommen, wenn beide Elternteile unterschiedliche Vorstellungen von der Organisation der Kindererziehung und der Haushaltsführung haben.

3. Blockmodell

Beim Blockmodell wird die Elternzeit in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Man kann zum Beispiel ein Jahr Elternzeit nehmen, dann ein Jahr arbeiten und anschließend wieder Elternzeit nehmen.

Die Vorteile: Dieses Modell bietet ein hohes Maß an Flexibilität und ermöglicht es Dir, Deine Elternzeit an die Entwicklung und die Bedürfnisse Deines Kindes anzupassen. Außerdem kannst Du zwischen den Elternzeitblöcken wieder in den Beruf einsteigen.

Nachteile: Das Blockmodell erfordert eine sorgfältige Planung und Absprache mit Deinem Arbeitgeber. Auch für Dein Kind kann es schwierig sein, sich an den ständigen Wechsel zwischen Elternzeit und Kinderbetreuung zu gewöhnen.

Tipp: Beziehe Deinen Partner in die Planung der Elternzeit mit ein. Eine gute Kommunikation und eine gemeinsame Entscheidungsfindung sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Elternzeit.

Welches Modell für Dich in Frage kommt, hängt von Deiner persönlichen Situation, Deinen Wünschen und Bedürfnissen und denen Deines Kindes ab. Es ist wichtig, dass Du Dir über die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle im Klaren bist.

Genieße die Elternzeit

Die Elternzeit ist eine großartige Gelegenheit, wertvolle Zeit mit Deinem Kind zu verbringen und Deine beruflichen Verpflichtungen zu reduzieren, ohne Deinen Arbeitsplatz zu verlieren. Wenn Du Deine Rechte und Möglichkeiten kennst, kannst Du die besten Entscheidungen für Dich und Deine Familie treffen.

Quellen